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Über Winterraps

Zwischen April und Juni leuchtend gelb blühend und bis zu eineinhalb Meter hoch – so kennt man den Winterraps. Raps zählt zu der Gattung der Brassicaceae, der Kreuzblütler, und ist ein Kohlgewächs. Zwar ist die Herkunft der Pflanze nicht vollständig geklärt, die Eltern sind jedoch bekannt: Brassica napus ist das Produkt einer spontanen Kreuzung von Rübsen (Brassica rapa) und Gemüsekohl (Brassica oleracea). Da die Eltern bereits kultivierte Pflanzen waren, existierte wohl nie eine klassische Wildform des Rapses. Mit seiner starken, tief reichenden Pfahlwurzel und kräftigen Seitenwurzeln ist Raps in der Lage, selbst schwere Böden zu lockern und gilt in der Fruchtfolge als Bodenverbesserer und wichtige Blattfrucht. Bis auf wenige Ausnahmen wird Raps in Deutschland als Winterraps angebaut. Die Aussaat erfolgt zwischen Mitte August und Anfang September. Spätere Aussaattermine bergen das Risiko einer nicht ausreichenden Jugendentwicklung: Die Rapspflanze sollte in einem kräftigen Rosettenstadium in den Winter starten. Am Ende der Vegetationszeit zeigt der Raps idealerweise eine Blattrosette mit mindestens 8 bis 10 Blättern und eine 8 mm dicke Pfahlwurzel mit 20 cm Tiefgang. Wird er zu früh gesät und entwickelt sich zu stark, steigt das Risiko für Auswinterung, also Frostschäden. Der Raps bevorzugt tiefgründige Lehmböden, aber auch humose Sandböden ermöglichen bei ausreichenden Niederschlägen sichere Erträge. Um den Befall mit Pflanzenkrankheiten und -schädlingen zu verhindern, sollte ein Feld erst nach drei, besser vier Jahren erneut mit Raps bestellt werden. Aufgrund der erheblichen Mengen der unverträglichen Fettsäuren Erucasäure und Glucosinolat spielte Raps bis in die 1970er Jahren in der Lebens- und Futtermittelindustrie kaum eine Rolle. Rapsöl diente zunächst vor allem als Lampenöl. Erst ab den 1970er-Jahren gelang es Züchtern, diese Stoffe zu entfernen und den sogenannten Doppel-Null-Raps (00-Raps) zu kultivieren. Damit begann der Aufstieg von Raps als Speiseöl- und Futterpflanze. Ein weiteres wichtiges Gebiet ist der Einsatz als Biokraftstoff: Über die Hälfte des in Deutschland erzeugten Rapsöls wird als Pflanzenkraftstoff oder Biodiesel verwendet. In dafür geeigneten Motoren kann Rapsöl auch direkt als Kraftstoff dienen. Tierhalter schätzen die Nebenprodukte der Rapsölgewinnung außerdem als eiweißreiche Futtermittel. In Deutschland ist Raps mit 1,1 Mio. ha Anbaufläche die wichtigste Ölsaat. Die größten Anbauländer weltweit sind Kanada (dort oft als Sommerraps, Canola genannt), China und Indien.

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