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Über Wintergerste

Wintergerste wird im Herbst – je nach Standort und Jahr ab etwa September – gesät und ab Ende Juni des nächsten Jahres geerntet. Sie weist im Gegensatz zur Sommergerste durch die günstige Nutzung der Winterfeuchtigkeit höhere Erträge auf und hat mehr Eiweißanteil (12 bis 15 Prozent). Deshalb wird sie überwiegend als Tierfutter verwendet und daher oft als Futtergerste bezeichnet.

Die Gerste wird wegen unterschiedlicher Ähren in zwei- und mehrzeilige Formen unterteilt. Zweizeilige Gersten (Hordeum vulgare f. distichon; vorwiegend Sommergerste) entwickeln je Ansatzstelle nur ein volles und kräftig ausgeprägtes Korn. Sie findet vorwiegend als Braugerste bei der Bierherstellung Verwendung. Dagegen wachsen bei den mehrzeiligen Formen (Hordeum vulgare f. hexastichon = Rollgerste oder Hordeum vulgare f. agriochriton) mehrere, jedoch weniger ausgeprägte Körner pro Ansatzstelle und die Ähren sind oft kürzer. Vier- und sechszeilige Gerstensorten sind überwiegend Wintergerstensorten. Über Jahrtausende hinweg war Gerste in vielen Regionen der Welt ein wichtiges Grundnahrungsmittel, aus dem Brei oder Suppe hergestellt wurde. Sie gehört mit Emmer und Einkorn zu den ersten von Menschen gezielt angebauten Getreidearten überhaupt. Etwa 5500 v. Chr. fand die Gerste dann auch Einzug in Mitteleuropa. Bei Wildgerste (Hordeum vulgare subsp. spontaneum) fallen die reifen Körner aus der Ähre auf den Boden und müssen gesammelt werden. Kulturgerste (Hordeum vulgare L. subsp. vulgare) entstand wahrscheinlich dadurch, dass die Bauern am liebsten mutierte Pflanzen pflegten, ernteten und vermehrten, deren reife Körner in der Ähre verblieben. Die ungeschliffenen Gerstenkörner bieten B-Vitamine und Ballaststoffe. Außerdem liefert Gerste reichlich Proteine eine viele Mineralstoffe – vor allem Kalium, Calcium und Phosphor sowie Kieselsäure. Durch die Züchtung anspruchsloser Sorten können die Erträge von Gerste heute mit denen von Weizen konkurrieren. Die wirtschaftliche Bedeutung von Gerste ist aber insgesamt geringer als die der Getreidearten Weizen, Mais und Reis. Bei Frühjahrstrockenheit hat Gerste im Vergleich zu Stoppelweizen auf vielen Standorten Vorteile aufgrund ihres geringeren Wasseranspruchs. Damit ist sie vor allem auf leichteren, flachgründigen Böden wie im ostdeutschen Raum ertragssicherer. Aber auch im Norden und Westen reicht die Gerstenernte in guten Jahren an die des Weizens heran oder übertrifft sie sogar. Bei Wintergerste ist die Grenze der nicht allzu ausgeprägten Winterfestigkeit bei -12 bis -15° C erreicht. Das sollte bei der Standortwahl der Wintergerste berücksichtigt werden.

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